Zentrum für Hämatologische Neoplasien Ortenau

Als Hämatologische Neoplasien werden bösartige Erkrankungen des blutbildenden Systems und des Lymphsystems bezeichnet. Die häufigsten Krankheitsbilder sind akute und chronische Leukämien („Blutkrebs“) und Lymphome („Lymphdrüsenkrebs“) sowie das Multiple Myelom. Jährlich erkranken in Deutschland über 30.000 Menschen an einer dieser Krankheiten.

Das Zentrum für Hämatologische Neoplasien an der Betriebsstelle Offenburg St. Josefsklinik ist ein spezialisiertes Organkrebszentrum unter dem Dach des Onkologischen Zentrums Ortenau (OZO). Die Therapie von Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems hat sich in den letzten Jahren rasch weiterentwickelt und wird dank neuer Medikamente immer komplexer. Neben der bewährten Chemotherapie stehen moderne Therapeutika wie die Immuntherapie mit Antikörpern, Antikörper-Toxin-Kombinationen, orale Therapieformen sowie die Transplantation von Knochenmarks-Stammzellen zur Verfügung. Die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachdisziplinen wie Pathologie, Molekularer Diagnostik, Strahlentherapie und einem erfahrenen Zentrum für Stammzelltransplantation ist für den Therapieerfolg maßgeblich.

Unser Ziel ist eine auf jede Patientin und jeden Patienten optimal und individuell abgestimmte Therapie, orientiert an den aktuellen Leitlinien der nationalen und internationalen medizinischen Fachgesellschaften. Nach ausführlicher Diagnostik von Blut- und Knochenmarksproben in unserem hausinternen hämatologischen Speziallabor und in Zusammenarbeit mit großen deutschen Speziallaboren bzw. nach Begutachtung von Gewebeproben im Institut für Pathologie des Ortenau-Klinikums Lahr erfolgt die Diagnosestellung. In unserer interdisziplinären Tumorkonferenz wird ein Behandlungskonzept entwickelt, welches die Charakteristika der Erkrankung, das Lebensalter, die Begleiterkrankungen und insbesondere die persönlichen Wünsche der Betroffenen berücksichtigt.

Die Therapie wird entweder stationär in derKlinik für Hämatologie und Onkologie am Ortenau Klinikum in Offenburg St. Josefsklinik eingeleitet oder ambulant bei unserem Kooperationspartner, dem Ambulanten Therapiezentrum für Hämatologie und Onkologie Offenburg durchgeführt.

Je nach Krankheitsbild und Verfügbarkeit kann die Teilnahme an einer Therapiestudie angeboten werden, insbesondere bei Akuten Leukämien und einigen Lymphomerkrankungen. Im Fall einer erforderlichen Stammzelltransplantation wird das Therapiekonzept unmittelbar nach Diagnosestellung in einer Video-Tumorkonferenz mit Spezialisten der Universitätsklinik Freiburg besprochen.

Im Zentrum für hämatologische Neoplasien steht die individuelle und fürsorgliche Behandlung unserer Patientinnen und Patienten nach höchstem medizinischen Standard im Mittelpunkt unserer täglichen Arbeit.