Arzt bei der Arbeit an einem Analysegerät
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Nebenschilddrüsen-Erkrankungen

Die Nebenschilddrüsen, auch als Epithelkörperchen bezeichnet, liegen unmittelbar der Schilddrüse benachbart. Beim Menschen existieren immer vier Nebenschilddrüsen. Es kann unter Umständen aber auch noch mehr Nebenschilddrüsen geben. Die Nebenschilddrüse ist für den Kalziumhaushalt zuständig. Kommt es zu Erkrankungen der Nebenschilddrüsen mit einer Überfunktion, so steigt das Kalzium im Körper an. Das Kalzium wird teilweise aus den Knochen mobilisiert.

Man unterscheidet zum einen eine primäre Überfunktion der Nebenschilddrüse (meist durch gutartige Tumore – sogenannte Adenome einer Drüse), von einer sekundären Überfunktion aller vier Drüsen z. B. beim nierenkranken Patienten (meist Dialysepatienten).

Welche Symptome weisen die Patienten auf?

Durch den erhöhten Kalziumspiegel kommt es oft zur Ausbildung von Nieren- und Gallensteinen. Häufiger sind außerdem Magengeschwüre. Durch den vermehrten Knochenabbau kommt es zu Knochenschmerzen. Abgeschlagenheit und Antriebsschwäche sowie Juckreiz und psychiatrische Krankheitsbilder, so z. B. die Depression, können eine Folge des erhöhten Kalziums sein.

Welche Untersuchungen sind beim Patienten angezeigt?

Bei allen Patienten mit erhöhten Kalziumwerten sollten nicht nur das Kalzium, sondern auch das Phosphat sowie das Parathormon im Blut bestimmt werden. Des Weiteren sollte von einem auf Schilddrüsen spezialisierten Arzt eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt werden. Mit der Ultraschalluntersuchung gelingt es in den meisten Fällen, Veränderungen der Nebenschilddrüse aufzuspüren.

Beim Nebenschilddrüsen-Adenom (fast immer hormonproduzierender, gutartiger Tumor einer der vier Nebenschilddrüsen) sollte das Adenom entfernt werden.

Wie sollte ein Patient mit Nebenschilddrüsenüberfunktion behandelt werden?

In unserer Klinik wird dies minimal-invasiv durchgeführt. Hierbei wird über einen kleinen Schnitt am Hals das Adenom dargestellt und entfernt.

Bei der sekundären Überfunktion sind meistens alle vier Drüsen erkrankt. Hierbei wird über einen Halsschnitt (in der Regel ca. 3 cm lang) die gesamte Schilddrüse dargestellt und die vier Epithelkörperchen nahezu vollständig entfernt.

Bei Dialysepatienten, bei denen zu einem späteren Zeitpunkt eine Nierentransplantation durchgeführt werden soll, wird ein kleiner Nebenschilddrüsenrest belassen.

Wichtige Informationen für den Patienten und häufig gestellte Fragen

Muss ich mit schweren Komplikationen nach Entfernung einer Nebenschilddrüse rechnen?
In der Regel: nein. Unter Umständen kann es durch den raschen Kalziumabfall zu Kribbeln im Bereich der Hände und des Mundes kommen. Dieses muss schon während des stationären Aufenthaltes behandelt werden. Hierzu wird Kalziumbrause gegeben. Der Stimmlippennerv kann – wie auch bei der Schilddrüsen-OP – in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies ist jedoch noch seltener als bei der Schilddrüsen-OP.

Muss ich danach Medikamente einnehmen?
Eine medikamentöse Therapie ist nach Entfernung einer Nebenschilddrüse nicht notwendig. Sind alle vier Nebenschilddrüsen entfernt worden, so müssen regelmäßig Kalzium-Tabletten und Vitamin-D-Präparate eingenommen werden.

Alle sechs Monate sollte eine Nachsorge erfolgen: Bestimmung der Nebenschilddrüsenhormone, des Kalziums und des Phosphats (Blutentnahme).

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