Regionaler Schlaganfallschwerpunkt
Neurologie, Schlaganfalleinheit, Schlafmedizin Offenburg Ebertplatz
Ärztliche Leitung
Priv.-Doz. Dr. Vincent Ries
Chefarzt
Facharzt für Neurologie, Intensivmedizin, Geriatrie
Curriculum für die Weiterbildung zum Facharzt für Neurologie (WBO 2006)
Ausgewiesen als Regionaler Schlaganfallschwerpunkt (regionale Stroke Unit)
Die Neurologie hat sich in den vergangenen 25 Jahren von einem überwiegend diagnostischen Fach zu einer sehr aktiven therapeutischen Disziplin der Medizin entwickelt. Einerseits bringt der demografische Wandel mit sich, dass immer mehr Menschen an neurologischen Erkrankungen leiden. Andererseits ermöglicht der rasante Fortschritt in Diagnostik und Therapie, dass viele dieser Erkrankungen immer besser behandelt werden können. Und so können wir mit ganzheitlicher Betreuung durch Medizin und Pflege und dem Einsatz modernster diagnostischer Verfahren und Therapien unseren Patientinnen und Patienten bestmöglich helfen.
Die Klinik für Neurologie in Offenburg Ebertplatz ist eine akut-neurologische Klinik mit 50 Betten, die alle modernen diagnostischen und therapeutischen Verfahren im Bereich der Neurologie bietet. Hier werden die Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems, der Muskulatur und Schlafstörungen behandelt. Integraler Bestandteil der Klinik ist die Schlaganfalleinheit (Stroke Unit) mit 13 Überwachungs- und Behandlungsplätzen, die nach den Kriterien der Deutschen Schlaganfallgesellschaft zertifiziert ist und als Regionaler Schlaganfallschwerpunkt ausgewiesen ist. Zur Versorgung schwerkranker Patienten stehen ferner interdisziplinär betreute Betten auf der Intensivstation zur Verfügung. Weiterer Teil der Neurologischen Klinik ist das Zentrum für Schlafmedizin, das über weitere 12 polysomnografische Plätze verfügt. Hier werden alle Formen von Schlafstörungen und schlafbezogenen Atemstörungen diagnostiziert und behandelt. Ein weiterer Schwerpunkt unserer Klinik ist die Behandlung von Patienten mit neuroimmunologischen und neuromuskulären Erkrankungen sowie die Behandlung von Bewegungsstörungen.
Für akute neurologische Erkrankungen stehen bei uns im Haus sämtliche moderne diagnostische und therapeutische Verfahren zur Verfügung. Dabei arbeiten wir auch eng mit den Kollegen aus anderen Abteilungen, insbesondere den Medizinischen Kliniken für Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Intensivmedizin, Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Altersmedizin sowie Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Shuntchirurgie der Anästhesiologie und dem Radiologischen Institut zusammen. Aber auch bei nicht heilbaren chronischen Erkrankungen ist uns die symptomatische Therapie ein wichtiges Anliegen, um die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten langfristig zu erhalten und zu verbessern. Im Endstadium nicht heilbarer Erkrankungen sorgen wir in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen für eine optimale palliative Therapie, um die Leiden unserer Patientinnen und Patienten zu lindern.
Zum Wohl unserer Patientinnen und Patienten arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten, Logopädinnen, Sozialarbeiter und Seelsorger zusammen, um eine ganzheitliche Betreuung zu ermöglichen.
Wichtige diagnostische Verfahren
Viele Patientinnen und Patienten haben große Sorge vor einer notwendigen Lumbalpunktion. Bei einer Lumbalpunktion handelt es sich um einen kleinen, wenig schmerzhaften Routineeingriff. Dabei wird mit einer sehr feinen Nadel im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule eine geringe Menge von Nervenwasser (8-10 ml) abgelassen. Die komplikationsarme und meist schmerzarme Untersuchung dient dazu, gefährliche oder chronische entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, Hirnblutungen und akute Hirnhautentzündungen nachzuweisen oder auszuschließen. Das dadurch gewonnene Nervenwasser wird anschließend in unserem Labor, bei Spezialuntersuchungen auch in auswärtigen Laboren, weiter untersucht, sodass mit Hilfe dieser Untersuchung die Erkrankung genau diagnostiziert werden kann. Dies ist Grundlage für eine optimale Behandlung etwa bei Multipler Sklerose, bei Demenzerkrankungen oder im Rahmen von Hirnhautblutungen.
Die klinische Neurophysiologie dient dazu, Funktionsstörungen des zentralen oder peripheren Nervensystems oder der Muskulatur zu erfassen. Dabei wird häufiger eine Stimulation des Nervensystems mittels elektrischen Stroms, seltener auch durch Magnetstimulation notwendig. Diese Stimulation kann ein wenig unangenehm sein, ist jedoch selten schmerzhaft. Mit Oberflächenelektroden kann dann von einer anderen Stelle des Nervensystems oder von der Muskulatur abgeleitet werden.
Für die Elektromyographie ist es meist notwendig, eine dünne Nadelelektrode in die zu untersuchenden Muskeln einzuführen. Dies ist mit einem leichten Schmerz wie bei einer Blutentnahme verbunden.
Die Elektroenzephalographie ist eine Ableitung der elektrischen Aktivität der Hirnrinde. Völlig schmerzlos wird dabei mit Oberflächenelektroden die hirnelektrische Aktivität vom Kopf abgeleitet. Für die Patientinnen und Patienten bedeutet dies lediglich, nach Anlegen der Elektroden etwa 20 Minuten in ruhigem Zustand mit geschlossenen Augen zu verbringen. Gelegentlich werden dabei bestimmte Tätigkeiten, wie etwa Augenöffnen oder tiefes Atmen, von Ihnen gefordert.
Alle Verfahren dienen dazu, Funktionsstörungen im Bereich des Nervensystems und der Muskulatur zu erfassen und genau zu diagnostizieren, damit nach Diagnosestellung die bestmögliche Therapie gefunden werden kann.
Zur Diagnose von Durchblutungsstörungen des Gehirns ist es notwendig, die hirnversorgenden Gefäße mittels eines Ultraschallverfahrens zu untersuchen. Dabei wird eine Ultraschallsonde entweder im Halsbereich, an der Schläfe oder am Hinterkopf aufgelegt, um damit schmerzlos den Blutfluss in den hirnversorgenden Schlagadern zu bestimmen. Damit können Engstellen oder Verschlüsse der hirnversorgenden Gefäße aufgedeckt werden, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Schlaganfällen spielen
Nach einem Schlaganfall, aber auch bei anderen Erkrankungen wie Parkinson-Syndrom oder neuromuskulären Erkrankungen tritt nicht selten eine Schluckstörung auf. Durch die logopädische Befundung kann diese oft, aber nicht immer erkannt werden. Mittels einer Videoendoskopie kann die Schluckfunktion genau und zugleich schonend untersucht werden. Dazu wird ein dünnes Endoskop durch die Nase eingeführt, mit dem von innen Rachen und Kehlkopf dargestellt und beurteilt werden. Nach einem standardisierten Protokoll wird der Schluckakt für flüssige, weiche und feste Speisen überprüft. Je nach Befund kann festgelegt werden, welche Art von Ernährung möglich ist.
Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen
Eng arbeiten wir mit Selbstgruppen in der Region zusammen, u.a. der
- SAS – Schlaganfall Selbsthilfegruppe Ortenau
- SONNE – Selbsthilfegruppe Ortenau nach neurologischen Erkrankungen
- AMSEL – MS-Selbsthilfe, Kontaktgruppe Ortenau
Neben stationärer und ambulanter Rehabilitation ist der Kontakt mit einer Selbsthilfegruppe wichtig. Dies hilft, die Erkrankung zu verstehen, Beratung und Unterstützung durch andere Betroffene zu erfahren und Zugang zu Therapiemöglichkeiten und sozialen Hilfsangeboten zu haben.
Weitere Informationen
- Anästhesiologie und Intensivmedizin Offenburg Ebertplatz
- Ergotherapie
- Gastroenterologie, Hepatologie, Infektiologie, Altersmedizin
- Gedächtnissprechstunde der Neurogeriatrie
- Kardiologie, Pneumologie, Angiologie und Intensivmedizin
- Logopädie
- Nieren- und Hochdruckkrankheiten, Diabetologie und Shuntchirurgie
- Radiologisches Institut
- Seelsorge
- Sozialdienst
- Zentrum für Schlafmedizin
Kontakt Klinikum Offenburg-Kehl
Betriebsstelle
Offenburg Ebertplatz
Ebertplatz 12
77654 Offenburg
Tel. 0781 472-0
Fax 0781 472-1002
E-Mail: klinikdirektion.og(at)ortenau-klinikum.de
Betriebsstelle
Offenburg St. Josefsklinik
Weingartenstr. 70
77654 Offenburg
Tel. 0781 472-0
Fax 0781 472-1002
E-Mail: klinikdirektion.og(at)ortenau-klinikum.de
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Kehl
Kanzmattstr. 2
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Fax 0781 472-1002
E-Mail: klinikdirektion.og(at)ortenau-klinikum.de