Informationen für Patienten
Weiterführende Informationen für Patienten
Auf dieser Seite finden Darmkrebs-Patienten und deren Angehörige wertvolle Informationen rund um das Thema auf einen Blick. Allen Interessierten empfehlen wir, unsere Informationsbroschüre herunterzuladen.
Psychotherapie
Die Diagnose Krebs ist für die meisten Patienten ein Schock. Sie nehmen eine Bedrohung ihres Lebens am eigenen Leib wahr. Der Patient reagiert mit heftigen Gefühls- und Stimmungsschwankungen. Die Reaktionen sind sehr individuell, sehr unterschiedlich und schwanken von aktiv-kämpferisch bis depressiv und traurig. Am Darmzentrum Ortenau werden Patienten mit solchen Gefühlen keinesfalls alleine gelassen. Am Ortenau Klinikum steht Betroffenen eine Psychookologische Betreuung zur Verfügung. Wir helfen Ihnen gerne weiter. Wichtig ist, dass Sie Ihre Gefühle ernst nehmen. Vielleicht kann das Führen eines Tagebuches Ihnen in der ersten Zeit dabei helfen, Ihre Gedanken, Ängste, Sorgen und Wünsche zu sortieren.
Die aktive Beschäftigung mit der Erkrankung, der Besuch einer Selbsthilfegruppe, aber auch die Wiederaufnahme alter oder die Entdeckung neuer Hobbys, wie regelmäßige sportliche oder künstlerische Betätigung, können zu Ihrer psychischen Erholung beitragen. Achten Sie auf Negativspiralen. Kritisch wird es, wenn Sie merken, dass sich eine Negativspirale entwickelt. Eine solche entsteht, wenn sich als Reaktion auf eine Neuigkeit oder Mitteilung negative Gedanken einstellen und alle nachfolgenden Überlegungen noch negativer werden. Sie drohen dann gewissermaßen, in ein seelisches „Loch“ zu fallen.
Wichtig: sich Hilfe holen
Unsere psychotherapeutischen Beratungsstellen können Ihnen helfen und Sie bei der Verarbeitung der Diagnose unterstützen. Bevor Sie völlig verzagen oder zu viel „Porzellan“ in zwischen menschlichen Beziehungen zerschlagen, suchen Sie getrost professionelle Unterstützung. Eine Psychotherapie bietet Ihnen die Chance, sich in einem von dem Therapeuten gesicherten Bereich über Ihre Situation klar zu werden und wieder neuen Lebensmut zu fassen. Neben Gruppentherapien können auch Einzeltherapien durchgeführt werden. Bei Einzeltherapien ist auch die Form der Familientherapie mit Hinzuziehen von Angehörigen denkbar. Eine Psychotherapie wird von vielen Menschen immer noch zu Unrecht abfällig bewertet. Viele Menschen nutzen sie inzwischen, um über eine schwierige Lebensphase hinwegzukommen. Ihr Arzt und Ihre Krankenkasse stehen Ihnen in der Auswahl einer geeigneten psychoonkologischen Therapie helfend zur Seite, wenn Sie es wünschen. Ebenso werden Sie hier auch bei der Auswahl eines qualifizierten Therapeuten beraten.
Auf jeden Fall sollten Sie wissen, dass jedem Menschen die Möglichkeiten der Psychotherapie in schwierigen Lebensphasen zur Verfügung stehen.
Psychosoziale Beratung
Lahr:
Fr. Link, Fr. Fuchslocher und Fr. Schmieder
Sozialdienst
Tel. 07821 93-225
Offenburg:
Hr. Marrek
Sozialdienst
Tel. 0781 472-1361
Beim Erstkontakt erhalten Sie neben mündlichen Informationen einen Handzettel „Info des Sozialdienstes“ mit näheren Informationen zu Anschlussheilbehandlung (AHB) und weiteren unterstützenden Angeboten.
Psychoonkologie
An beiden Betriebsstellen wird Ihnen eine psychoonkologische Betreuung ambulant und stationär angeboten. Teilweise erfolgt auch eine Begleitung von Visiten.
Lahr:
Tanja Wiercioch
Kommissarische Sektionsleitung für die medizinische Leitung
Fachärztin für Psychotherapeutische Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie
Oberärztin Dr. med. Gudrid Bestehorn, Fachärztin für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Homöopathie
Tel. 07821 93-2901
Offenburg:
Frau Vogt
Frauenärztin, Psychoonkologin
Frau Gaß
M.Sc. Psychologie
Maritta Schlupp
Diplompsychologin, Psychoonkologin (DKG)
Das Darmzentrum Ortenau bietet auch Nachsorge-Untersuchungen an. In Ihrem eigenen Interesse sollten Sie Ihre Nachsorge in den nächsten Jahren gewissenhaft und regelmäßig durchführen. Sie hat das Ziel, frühzeitig neu auftretende Tumoren oder mögliche Metastasen zu erkennen. Sie dient aber auch dazu, begleitende Erkrankungen festzustellen und den Patienten bei sonstigen Schwierigkeiten (z. B. künstlichem Darmausgang) zu unterstützen. Über den genauen Umfang und die zeitlichen Abstände der Nachsorgeuntersuchungen wird Sie Ihr betreuender Arzt am Darmzentrum ausführlich beraten. Fragen Sie Ihren Arzt, welche Kontrolluntersuchungen zu welchen Zeitpunkten empfohlen werden. Im Allgemeinen werden in den ersten zwei Jahren alle drei bis sechs Monate folgende Untersuchungen durchgeführt:
In der unten stehenden Tabelle finden Sie die Empfehlungen der führenden Darmkrebs-Gesellschaften auf einen Blick.
Gesunde Mischkost - Tipps für Menschen mit Darmerkrankungen
Das A und O einer „gesunden Mischkost“ ist die richtige Auswahl, Menge und Zubereitung der Lebensmittel.
Bei einer Darmerkrankung sollten Sie zudem die folgenden Punkte beachten:
- Kauen Sie gut – die Verdauung beginnt schon im Mund mit dem Einspeicheln des Speisebreis.
- Mehrere kleine Mahlzeiten sind besser als drei große Portionen.
- Trinken Sie viel: Die Trinkmenge ist für eine funktionierende Verdauung wichtig.
Es gibt keine so genannten „gesunden und ungesunden“ Lebensmittel. Vielmehr kommt es auf die richtige Zusammenstellung an. Der Ernährungskreis der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) soll Ihnen als Hilfe dienen. Er zeigt Ihnen, wie und in welcher Menge Sie die Lebensmittel aus dem reichhaltigen Angebot auswählen können.
Jede Lebensmittelgruppe liefert lebensnotwendige Nährstoffe (Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Mineral stoffe, Vitamine, Spurenelemente, Ballaststoffe und Wasser) in unterschiedlicher Menge. Jeder Nährstoff hat eine bestimmte, wichtige Funktion im Körper zu erfüllen. Ihr wöchentlicher „Essfahrplan“ ist abwechslungsreich und vollwertig, wenn er verschiedene Lebensmittel aus den folgenden sieben Gruppen enthält:
Gruppe 1: Brot, Getreide oder –flocken, Naturreis, Kartoffeln, Teigwaren
- Täglich vier bis sechs Scheiben Brot oder drei bis fünf Scheiben Brot und 50 bis 60 g Getreideflocken ohne Zucker (Vollkornprodukte bevorzugen).
- Eine Portion Kartoffeln (möglichst als Salz- oder Pellkartoffeln) oder (Vollkorn-) Nudeln ca. 200 bis 250g (gegart) pro Tag oder (Vollkorn-) Reis ca. 150 bis 180 g (gegart).
Gruppe 2: Gemüse, Salat und Hülsenfrüchte
- Täglich ca. 400 g Gemüse, davon einen Teil als Rohkost oder Salat, der Jahreszeit entsprechend, frisch oder tiefgekühlt.
Gruppe 3: Obst
- Zwei Stück oder Portionen Obst pro Tag oder mehr, ebenfalls der Jahreszeit entsprechend, möglichst frisch oder als ungesüßtes Kompott (evtl. wegen der Verträglichkeit) oder auch als Dörrobst (z.B. Rosinen)
Gruppe 4: Milch und Milchprodukte
- Drei Portionen pro Tag, ca. 200 bis 250 g Milch/(Natur-) Joghurt o. ä. und zwei Scheiben Käse ca. 50 bis 60 g sind wichtig als Calciumlieferant, aber bitte auf den Zucker- und Fettgehalt achten und fettarme Produkte bevorzugen.
Gruppe 5: Fleisch, Fisch, Wurst, Eier
- Zwei bis drei Mal pro Woche eine Portion Fleisch und Wurst (insgesamt ca. 300 bis 600 g), bitte auf die versteckten Fette achten und fettarme Produkte bevorzugen (alles „Durchgedrehte“ ist oft auch sehr fettig).
- Zwei Mal Seefisch (ca. 150 g) pro Woche, hier darf es wegen der Omega-3-Fettsäuren auch mal eine fettere Sorte (Hering, Lachs, Makrele) sein, das schützt vor Herz-Kreislauferkrankungen.
- Drei Eier pro Woche reichen, achten Sie bei erhöhtem Cholesterinspiegel vor allem auf die versteckten Eier (z.B. in Nudeln oder Gebäck).
Gruppe 6: Fette und Öle
- 20 bis 40 g Streich- und Kochfett am Tag, d.h. ein bis zwei Esslöffel Butter oder Margarine und ein bis zwei Esslöffel hochwertiges Pflanzenöl.
- Versuchen Sie kalt gepresstes Olivenöl oder das geschmacksneutrale Rapsöl, an Salaten oder zum Braten und Schmoren (dabei das Fett nie so heiß werden lassen, dass es dampft!)
- Plattenfette (Kokosfett) sind als minderwertig anzusehen und gehören nicht zur gesunden Ernährung!
Gruppe 7: Getränke
- Täglich mindestens anderthalb Liter Flüssigkeit, z.B. Mineralwasser, ungezuckerter Früchte- oder Kräutertee, in geringen Mengen auch Obst- oder Gemüseschorlen
- Kaffee oder schwarzer Tee (möglichst ungesüßt) kann auf die Flüssigkeitsmenge angerechnet werden, zu bedenken ist aber die anregende Wirkung!
Nach der Operation: was Sie beachten müssen und sonst noch für sich tun können
Patienten mit einem nun deutlich verkürzten Darm, beeinträchtigtem Schließmuskel oder Stoma, brauchen oft Geduld, bis sich ihre Verdauung wieder reguliert hat. Üblicherweise sind nach jeder Darmentfernung wegen Dickdarmkrebs anfangs eine erhöhte Stuhlfrequenz sowie eine Änderung der Stuhlkonsistenz (in eher dünnflüssigen Stuhl) zu bemerken. Bei Mastdarmoperationen, bei denen nur ein geringer Teil des Enddarmes belassen werden kann, tritt üblicherweise eine häufigere Stuhlfrequenz auf, die oft erst 6 bis 12 Monate nach der Operation abnimmt und sich normalisiert. Doch dies ist meist nur vorübergehend. Welche Lebensmittel zu Blähungen, Völlegefühl, Durchfall oder unbeabsichtigtem Stuhlabgang führt, kann individuell unterschiedlich sein.
- „Licht und Luft gibt Kraft“: Diese Volksweisheit gilt auch bei Darmkrebs. Ausgedehnte Spaziergänge und sportliche Betätigung an der frischen Luft beeinflussen den Stoffwechsel erwiesenermaßen positiv.
- Tragen Sie bequeme Kleidung, die nicht beengt und die Durchblutung nicht behindert.
- Sorgen Sie für ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Belastungs- und Erholungsphasen im Tagesablauf.
- In Erholungsphasen sollte eine entspannende und entstauende Körperstellung eingenommen werden.
Wichtig ist allerdings, dass Sie sich beim Sporttreiben nicht überfordern. Denn dies kann einen gegenteiligen Effekt erzielen – Ihr Körper wird eher geschwächt als gestärkt. Sportarten wie beispielsweise Radfahren, Schwimmen, Joggen oder Nordic Walking sind empfehlenswert. Aber auch ausgiebige Spaziergänge, Treppensteigen statt Aufzug fahren sowie kurze Distanzen zu Fuß gehen, helfen, Bewegung in den Alltag zu bringen.
Besprechen Sie nach einer Darmkrebsbehandlung aber auf jeden Fall mit Ihrem behandelnden Arzt, welche Sportarten für Sie in Frage kommen und wann Sie damit beginnen können!
Kontakt Klinikum Offenburg-Kehl
Betriebsstelle
Offenburg Ebertplatz
Ebertplatz 12
77654 Offenburg
Tel. 0781 472-0
Fax 0781 472-1002
E-Mail: klinikdirektion.og(at)ortenau-klinikum.de
Betriebsstelle
Offenburg St. Josefsklinik
Weingartenstr. 70
77654 Offenburg
Tel. 0781 472-0
Fax 0781 472-1002
E-Mail: klinikdirektion.og(at)ortenau-klinikum.de
Betriebsstelle
Kehl
Kanzmattstr. 2
77694 Kehl
Tel. 07851 873-0
Fax 0781 472-1002
E-Mail: klinikdirektion.og(at)ortenau-klinikum.de