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Wie läuft eine Unterwassergeburt ab?

Bei der Unterwassergeburt hat man die Möglichkeit, in einer Geburtswanne das Kind Unterwasser zu gebären. Dafür sind spezielle Haltevorrichtungen und Fußstützen in der Geburtswanne vorhanden. Ein Einlauf muss nicht vorgenommen werden. Die Gabe von Schmerzmitteln ist zwar in der Wanne nicht so oft nötig, dennoch wird vorsichtshalber ein venöser Zugang empfohlen. Die Wanne wird etwa bis Nabelhöhe mit Wasser gefüllt. Die Gebärende kann grundsätzlich in das Wasser steigen, wann es ihr beliebt – sowohl in der Eröffnungs- als auch in der Austreibungsphase. Die Hebamme unterstützt die Geburt vom Wannenrand aus. Das Kind macht seine ersten Atemzüge erst, wenn das Gesicht mit der Luft in Kontakt kommt. Danach sollte es nicht mehr untergetaucht werden. 

Was ist eine Periduralanästhesie (PDA)?

Die Periduralanästhesie (kurz: PDA) beschreibt ein häufig angewandtes Verfahren, bei dem der Geburtsschmerz gemindert oder ganz genommen wird. Dabei wird im Sitzen ein Katheter im unteren Bereich der Wirbelsäule eingeführt. Über diesen wird das Betäubungsmittel an die schmerzleitenden Nervenfasern gespritzt. So wird verhindert, dass der Schmerz weitertransportiert wird. Bei Bedarf kann durch den Katheter nochmals nachgespritzt werden. Eine komplette Schmerzfreiheit wird dadurch jedoch nicht immer gelingen. 

Wer erhält eine PDA?

Grundsätzlich erhält jede Frau mit intakter Blutgerinnung auf Wunsch eine PDA. Das Für und Wider wird im Einzelfall mit dem Geburtshelfer sowie dem Anästhesisten abgesprochen.

Zu welchem Zeitpunkt ist eine PDA möglich?

Die Geburt sollte in vollem Gange sein.

Was bedeutet es, wenn mein Kind sich in Beckenendlage befindet?

Bei der Beckenendlage befindet sich nicht der Kopf, sondern das Becken des Kindes am unteren Rand der Gebärmutter – das Kind liegt also mit dem Kopf nach oben. Ab der 37. Schwangerschaftswochen ist es möglich, eine äußere Wendung zu versuchen: Ein erfahrener Geburtshelfer dreht den Fetus durch Druck von außen in die Schädellage. Eine spontane Beckenendlagengeburt ist grundsätzlich möglich, sollte aber von erfahrenen Geburtshelfern überwacht werden. 

Welche Aspekte gehören zur modernen Geburtsüberwachung?

Vor und während der Geburt werden die Häufigkeit der kindlichen Herzschläge sowie die Wehenfrequenz aufgezeichnet (mittels Kardiotokograf oder abgekürzt CTG). Mit der sogenannten Telemetrie steht eine Überwachungsform zur Verfügung, bei der das CTG über Funk übertragen wird. Somit bestehen weniger Bewegungseinschränkungen für die Mutter. Zur Überwachung der Sauerstoffversorgung kann zusätzlich eine Mikroblutuntersuchung (MBU) durchgeführt werden. Hierbei wird ein winziger Blutstropfen vom Köpfchen des Kindes entnommen und überprüft. 

Was ist ein Perinatalzentrum Level 1?

In Perinatalzentren können Frühgeborene versorgt werden. Die verschiedenen Level müssen unterschiedliche Kriterien erfüllen. Level-1-Zentren wie in Offenburg werden von Neonatologen sowie ärztlichen Geburtshelfern geleitet. Hier können jegliche Arten von Risikoschwangerschaften betreut sowie Frühgeborene ab der Grenze der Lebensfähigkeit, also ab der 24. Schwangerschaftswoche versorgt werden. Eine ständige Ärztebereitschaft sowie ein Neugeborenen-Notarzt werden garantiert. Entbindungsstation, Operationssaal und eine Neugeborenen-Intensivstation mit mehr als 10 Plätzen sind räumlich miteinander, sozusagen Tür an Tür, verbunden. Zudem sind die Teilnahme an speziellen Qualitätssicherungsverfahren und regelmäßige Fallkonferenzen verpflichtend.  

Wer sollte in einem Perinatalzentrum Level 1 entbinden?

Die folgenden Kriterien legen eine Entbindung in einem Zentrum mit höchstmöglicher Versorgungsstufe nahe:

  • Schwangerschaftskomplikationen
  • Vorzeitige Wehen, vorzeitiger Blasensprung oder Blutungen während der Schwangerschaft vor 36 SSW
  • Erkrankung der Mutter vor oder während der Schwangerschaft (Infektionen, Diabetes, Bluthochdruck etc.)
  • Vorhersehbare Probleme bei der Entbindung
  • Frühgeburt vor 36 Schwangerschaftswochen
  • Geschätztes Geburtsgewicht unter 2500g
  • mangelndes Wachstum oder Fehlbildungen des Kindes
  • diagnostizierte oder erwartete Erkrankungen des Neugeborenen
  • Mehrlingsschwangerschaften (Zwillinge, Drillinge, Vierlinge etc.)

Wann zählt eine Schwangerschaft als Risikoschwangerschaft?

Ist das Komplikationsrisiko für Mutter und Kind höher als im Durchschnitt, liegt eine Risikoschwangerschaft vor. Die Einstufung dient dazu, eine sorgfältige und bestmögliche Versorgung zu gewährleisten und bedeutet nicht, dass zwangsläufig Komplikationen auftreten. Kriterien für eine Risikoschwangerschaft sind

  • das Alter der Mutter (unter 20 oder über 35)
  • körperliche Aspekte der Mutter
    • Körpergröße unter 1,50 m (kleiner Beckenausgang)
    • Untergewicht (potenzielle Mangel- oder Unterversorgung des Ungeborenen)
    • Übergewicht (kann die Wehentätigkeit schwächen)
    • chronischer Bluthochdruck (erhöht die Gefahr für Frühgeburten)
    • Durchblutungsprobleme
       
  • Probleme bei früheren Schwangerschaften
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • eine drohende Frühgeburt
  • allgemeine Erkrankungen der Mutter sowie Erbkrankheiten innerhalb der Familie
  • gutartige Wucherungen oder Fehlbildungen der Gebärmutter sowie Veränderungen am Gebärmutterhals
  • ungünstige Lage des Kindes bei fortgeschrittener Schwangerschaft

Wann spricht man von einer Frühgeburt?

Dauert die Schwangerschaft weniger als 260 Tage, ist von einer Frühgeburt die Rede. Das Kind kommt also vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt. Die Kinder wiegen dann meist weniger als 2500g. 

Ab wann ist ein Kind überlebensfähig?

Die Grenze der Überlebensfähigkeit liegt ungefähr zwischen der 23. und 24. Schwangerschaftswochen. Ausschlaggebend ist die ausreichende Ausbildung der Organe, vor allem der Lunge.

Warum sind zu früh geborene Kinder gefährdet?

Bei Frühgeborenen sind noch nicht alle Organe und Körpermerkmale vollständig ausgereift. Oft sind insbesondere die Lunge, das zentrale Nervensystem sowie das Immunsystem noch nicht fähig, ihre Funktionen komplett zu erfüllen.

Was ist die Ursache für Frühgeburten?

Oft werden spontane Frühgeburten durch einen vorzeitigen Blasensprung oder aber vorzeitige Wehen verursacht. Diese wiederum können durch Infektionen der Scheide und der Gebärmutter verursacht werden. Weitere mögliche Ursachen sind

  • Mehrlingsschwangerschaften
  • Plazentainsuffizienz
  • erhöhte Fruchtwassermenge Fehlbildungen der Gebärmutter
  • vorangegangene Operationen an der Gebärmutter

Wie läuft eine verfrühte Geburt ab?

Die Art der Entbindung hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Schwangerschaftswoche, dem Gewicht und der Lage des Kindes, der Gesundheit der Mutter sowie der allgemeinen Situation. Bei Geburten vor 28 Schwangerschaftswochen wir häufig ein Kaiserschnitt durchgeführt, um das Kind möglichst wenig zu belasten.

Kann eine Frühgeburt herausgezögert werden?

Ausgehend vom mütterlichen und kindlichen Risiko können bei einer drohenden Frühgeburt verschiedene Maßnahmen ergriffen werden. Eventuelle mütterliche Erkrankungen werden behandelt. Vorzeitigen Wehen kann medikamentös entgegengetreten werden. Ist die Frühgeburt nicht vermeidbar, kann noch die Lungenreife des Babys medikamentös angeregt werden.

Wann ist ein Kind ein „reifes“ Neugeborenes?

Kinder, die nach 37 Schwangerschaftswochen geboren werden, bezeichnet man als „reife“ Neugeborene. Ihr Organsystem ist vollständig entwickelt. 

Wer wird in der Perinatologie behandelt?

Die Perinatologie, oder auch Perinatalmedizin, ist auf die Versorgung von Mutter und Kind kurz vor und nach der Geburt spezialisiert.

Wer wird in der Neonatologie behandelt?

Die Neonatologie befasst sich mit der Behandlung von frühgeborenen sowie kranken Neugeborenen.  


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